Jean Fautrier -
GENIE UND REBELL
30. Juni bis 5. Januar 2025
Mit der durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen geförderten Ausstellung widmet sich das Emil Schumacher Museum mit Jean Fautrier einem der wichtigsten Vertreter der Europäischen Malerei in der Mitte des 20. Jahrhunderts und gibt einen umfassenden Einblick in dessen künstlerische Entwicklung der 1920er bis 60er Jahre.
Als Jean Fautrier 1964 im Alter von nur 66 Jahren starb, war er für die junge deutsche Szene des Informel eine der prägenden Künstlerpersönlichkeiten ihrer Zeit. Mit der Ausstellung „Jean Fautrier – Genie und Rebell“ will das Emil Schumacher Museum diesem Ausnahmekünstler, der seit 45 Jahren in Deutschland keine museale Einzelausstellung hatte, wieder in den Fokus rücken.
Vergessen war er dabei nie. Fautrier fehlte in kaum einer Gemeinschaftsausstellung zum Phänomen des Informel von Düsseldorf über Paris bis Tokyo, seine Arbeiten sind neben Werken seiner französischen Zeitgenossen wie Wols und Jean Dubuffet in den großen Sammlungen der Welt vertreten. Eine konzentrierte Auseinandersetzung mit seinem Werk in Form einer musealen Einzelausstellung hat in Deutschland jedoch trotz seiner hohen Bedeutung viel zu lange nicht stattgefunden.
Deshalb trägt die Ausstellung im Emil Schumacher Museum Werke von Jean Fautrier aus nahezu allen Schaffensphasen des Künstlers, insbesondere aus zahlreichen deutschen Privatsammlungen sowie Sammlungen aus Frankreich und Belgien, aber auch internationalen Museen wie der Fondation Beyeler, Schweiz, und dem Museum der Domaine départemental de Sceaux, Frankreich, sowie dem Landesmuseum Oldenburg, dem MKM – Museum Küppersmühle, Duisburg, dem Museum Insel Hombroich, Neuss, der Sammlung Grässlin, Sankt Georgen oder dem Von der Heydt-Museum, Wuppertal, zusammen. Mit über 170 Werken, darunter rund 70 Gemälde, mehr als 40 „Originaux multiples“ sowie mit rund 30 Plastiken beinahe das gesamte bildhauerische Werk und allen Künstlerbüchern, spannt die retrospektiv angelegte Schau einen weiten Bogen, der eine echte Wiederentdeckung des Malers ermöglicht.
Der Ausstellungskatalog erscheint zweisprachig im Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König (dt./engl., 416 Seiten, über 200 Abbildungen mit überwiegend neu angefertigten Fotografien). Herausgegeben von Rouven Lotz, mit Essays von Siegfried Gohr und Dieter Schwarz als Experten für Fautrier sowie Katja Blomberg, als Spezialistin für europäische Bildhauerei nach 1945. Neue Forschungsergebnisse zu den „Originaux multiples“ und ein Werkverzeichnis des plastischen Schaffens von Fautrier machen das Buch zu einem unverzichtbaren Referenzwerk für die zukünftige Arbeit über den französischen Künstler, über die Grenzen Deutschlands hinaus.
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© für das Werk von Jean Fautrier:
VG Bild-Kunst Bonn, 2024