Henri de Toulouse-Lautrec Der Meister der Linie im Emil Schumacher Museum
Zur Fünfjahrfeier der Gründung des Emil-Schumacher-Museums freuen sich Dr. Ulrich Schumacher, Stifter und Vorsitzender der Emil-Schumacher-Stiftung, und Rouven Lotz, wissenschaftlicher Leiter des Emil-Schumacher-Museums eine ganz besondere Ausstellung präsentieren zu können.

Am kommenden Sonntag, dem 31. August 2014, wird das 2009 eröffnete Museum eine umfangreiche Werkschau des französischen Malers und Graphikers Henri de Toulouse-Lautrec (1864-1901) präsentieren und dabei mit einem weiteren Klassiker der Moderne an die Ausstellung “Nolde/Schumacher – Verwandte Seelen” anschließen. Wurde im Herbst 2010 mit der Gegenüberstellung von Emil Nolde und Emil Schumacher der frappierenden generationenübergreifenden Nähe im Werk beider Künstler nachgespürt, wird der französische Belle-Epoque-Künstler Henri de Toulouse-Lautrec nun in einer Einzelausstellung präsentiert. Die Ausstellung findet zudem im Jahr des 150. Geburtstages von Henri de Toulouse-Lautrec statt.

Eine markante Parallele im Schaffen beider Künstler findet sich auf dem Gebiet der Graphik. In der zweiten Hälfte des Zwanzigsten Jahrhunderts erreichte Emil Schumacher, der am Beginn seiner Laufbahn zunächst Werbegrafik studiert hatte, neue und bis heute vorbildliche Lösungen zur Weiterentwicklung der Radierkunst. Bereits 100 Jahre zuvor revolutionierte Toulouse-Lautrec das Werbeplakat und die Technik der Lithographie.

Das Emil-Schumacher-Museum ist im Kunstquartier Hagen mit dem städtischen Osthaus-Museum-Hagen verbunden und stellt sich mit seinen Ausstellungen immer wieder auch der Geschichte dieses besonderen Ortes. Hier wurde 1902 das Folkwang Museum gegründet und Künstler wie Toulouse-Lautrec und Vincent van Gogh oder Henri Matisse und viele andere wurden, wie kaum an einem anderen Ort in Deutschland, sehr früh oder sogar zum ersten Mal in einem Museum ausgestellt.

Genau 105 Jahre nach der ersten Ausstellung Toulouse-Lautrecs im Hagener Folkwang Museum, im August des Jahres 1909, ist die Ausstellung des französischen Künstlers für das noch junge Emil-Schumacher-Museum wie auch für die gesamte Region ein besonderes kulturelles Ereignis im Spätsommer 2014.

Hintergrund:
Die Entstehung des Folkwang Museums in Hagen wurde stark von Henry van de Velde (1864-1957) beeinflusst, der den jungen Sammler Karl Ernst Osthaus (1874-1921) für die Avantgarde der Zeit und damit die frühe Moderne gewann. Henry van de Velde war als Mitglied der Vingt in Belgien, die Henri de Toulouse-Lautrec zu einer eigenen Ausstellung im Februar 1887 in Brüssel einluden, gut bekannt mit dem gleichaltrigen Künstlerkollegen und besaß ein eigenes Werk des Franzosen. Zu den ersten intensiven Begegnungen von Osthaus mit moderner Kunst und ebenfalls einem Werk Toulouse-Lautrecs ist es in der Brüsseler Villa van de Veldes, Haus Bloemenwerf, gekommen.Eine Toulouse-Lautrec-Ausstellung in Hagen ist besonders aufgrund dieser Verbindungen und darüber hinaus gerade auch für überregionale Besucherinnen und Besucher sehr reizvoll. Die einmalige Möglichkeit einer Besichtigung des historischen von Henry van de Velde gestalteten Interieurs des Osthaus-Museums sowie des Landhauses Hohenhof ermöglicht es Besuchern der Ausstellung, sich nach der Betrachtung der Werke, in ganz besonderer Weise in die Zeit ihrer Entstehung einzufühlen.

 Download Pressetext