EMIL SCHUMACHER
BILDER AUF PORZELLAN
25 Jahre nach seiner Entstehung präsentieren wir nahezu vollständig einen ganz außergewöhnlichen Werkkomplex Emil Schumachers. Makelloser Malgrund, Gold, Platin, Porzellanfarbe – Anfang der 1990er-Jahre stellte Emil Schumacher sich einer neuen Herausforderung. Zeitlebens immer wieder neu inspiriert von Eigenheiten wechselnder Materialien, ihren Fehlern und sogar von Fundstücken, die für andere nicht mehr zu gebrauchen waren oder keinen Wert mehr hatten, wie alte Dachschindeln oder Draht und Gestrüpp, scheint Schumacher mit der Wahl des edlen Materials geradezu einen Widerspruch in seinem Œuvre hervorgerufen zu haben. Mit Blick auf die spielerische Experimentierfreude Schumachers aber ist es umso konsequenter, dass der Maler sich auch diesem künstlerischen Wagnis stellte. Auf der Basis einer schlichten Schale der berühmten Porzellangestalterin Trude Petri lies Schumacher in den Jahren 1992 und 1993 in der Manufaktur von KPM fast 60 unverwechselbare Werke entstehen. Die Unikate sind bis auf wenige Ausnahmen heute Teil der Sammlung der Emil Schumacher Stiftung. Schumacher hinterließ damit erneut einen eigenständigen Beitrag zu einem Aspekt der europäischen Kulturgeschichte, die in Europa ihren Anfang mit der Erfindung des Weißen Goldes durch Tschirnhaus und Böttger im frühen 18. Jahrhunderts nahm und nicht ohne die erstmalige Entdeckung des kostbaren Materials um 1600 v.Chr. in China zu denken ist.
Emil Schumacher
Bilder auf Porzellan
28. Januar
bis 29. April 2018