Dream Control, A.Lindlar/M.Heipel Die Pforten der Wahrnehmung Zwei Urgesteine der deutschen Krautrock- und Elektromusikszene starten ein neues Musikprojekt - Dream Control. Steve Schroyder, ehemals Tangerine Dream, und Zeus B. Held, ehemals Birth Control, möchten mit ihren Erfahrungen aus den Anfängen deutscher Rockmusik und der Pionierarbeit hin zur weltweiten Elektromusik neue und alte Pforten der Wahrnehmung öffnen. Ziel ist es, so Zeus B. Held, "bisher ungehörte Musik erklingen zu lassen. Es gibt keine musikalischen Vorgaben und wir gehen über ein kontemporäres und gewöhnliches Improvisationsverständnis hinaus". Steve Schroyder, der sich in seinem Schaffen viel mit der Spiritualität von Musik auseinandergesetzt, ergänzt: "Die Wahrnehmungsebenen eines Traumes sollen den Menschen ein musikalisches Erlebnis bieten. Wir brechen gemeinsam aus den Strukturzwängen des Alltags aus". Dazu wird Dream Control mit dem Filmregisseur Christoph Böll zusammenarbeiten, der für die Visualisierung dieser musikalischen Ordnungsbrüche zuständig ist. Am 18. und 19. September wird es eine audiovisuelle Welturaufführung von Dream Control ab 20 Uhr im Osthaus Museum in Hagen im Rahmen der Filmausstellung von Christoph Böll geben. Karten sind ab dem 14. Juli über das Osthaus Museum in Hagen erhältlich. Die Idee zu "Dream Control" entstand Anfang 2015, als die beiden Musiker Steve Schroyder und Zeus B. Held, die sich eher flüchtig aus den 1970igern kannten, feststellten, dass sie in Freiburg seit einigen Jahren keine 500 Meter auseinander wohnen. Steve Schroyder Der Berliner Steve Schroyder begann, nach einem Indien und Goa Trip 1969, mit einer elektronischen Orgel und einem selbstgedrehten Film seine Musikvision zu entwickeln und gründete die Band "Turning Free", mit der er in Berliner Clubs diverse Improvisationskonzerte gab. 1970 traf er Edgar Froese, mit dem er diese Vision von "Cosmic Music" weiterentwickelte und mit "Tangerine Dream" die Alben "Alpha Centauri" and "Zeit" aufnahm. 1972 verließ er die Band und wechselte zu "Ash Ra Tempel". Weitere Stationen seines Schaffens waren "Scarecrew", "Augenstern", das "Star Sounds Orchestra", diverse Trance Produktionen, die "Anne Clarke Band", "Alien Voices" und "Star Sound Kontinuum". Zeus B. Held Der Freiburger Zeus B. Held begann seine musikalische Karriere 1972 in der französischen Progressive Art Band "Eruption" bevor er von 1973 bis 1978 Mitglied bei "Birth Control" wurde. Er war einer der ersten, die bei Live Konzerten den Sennheiser Vocoder VSM 201 einsetzten. Seine "Gina X Performance" Produktionen brachte ihn zum Produzieren und für über 20 Jahre nach London, wo er mit Künstlern und Bands wie "John Foxx", "Dead or Alive", "Men Without Hats" oder "Gary Numan" zusammenarbeitete. Später folgten internationale Filmmusiken, aber auch Produktionen mit Nina Hagen und Udo Lindenberg. Nach ausgedehnten Weltreisen komponierte und produzierte Zeus B. Held diverse eigene Alben. Christoph Böll Der Kölner Christoph Böll zog 1970 nach Bochum und begann ein Studium an der Ruhr-Universität Bochum. Mit dem Eintritt in den Studienkreis Film der RUB wuchs das Interesse an praktischer Filmarbeit und wurde zum zentralen Schaffen seines Lebens. Während seiner Zeit an der RUB entstanden so 25-Super-8-Film-Produktionen, die auf internationalen Filmfestivals in New York, Paris, Köln und Bochum liefen. Nach diversen Kinoproduktionen, wie "Der Sprinter" (1984) und "Sisi" (1990) begab sich Böll bald in den Dokumentarfilmbereich, wo er sich neben einigen filmischen Porträts zunehmend auch mit experimentellen Darstellungen von z. B. Industriearchitektur und "der Ästhetik des Sinnvollen" auseinandersetzte. Vom 13. September bis zum 14. November 2015 findet Christoph Bölls Filmausstellung "Pforten der Wahrnehmung" im Osthaus Museum Hagen statt. Die Filmausstellung "Pforten der Wahrnehmung" ist eine Kooperation von: Osthaus Museum Hagen, TÜV Rheinland AG und Christoph Böll. (Matthias Grenda) |