Zhou Song
MASS ENERGY
Gemälde und Skulpturen
23. April bis 11. Juni 2023




Song Zhou (geb. 1982, Jiangxi, China) ist ein aufstrebender chinesischer Maler, der seine Werke international ausgestellt hat, unter anderem in Deutschland, Venezuela, Kanada und Peru. Er interessiert sich hauptsächlich für die Erforschung der Schnittstellen zwischen Kunst, Philosophie und Wissenschaft und untersucht die Rolle der Kunst bei der Darstellung einer ungewissen Zukunft im aktuellen technologischen Zeitgeist. Im Laufe der Jahre hat sich Songs Herangehensweise an die figurative Malerei von sehr hyperrealen Bildern zu unrealistischen, ungleichmäßigen und surreal anmutenden Kompositionen verschoben, wie sie in seiner fortlaufenden Gemäldeserie mit dem Titel Inflating Series (2017-2021) zu sehen sind, aus der wir viele Beispiele zeigen.

Seit Jahren ist die Ölmalerei Song's bevorzugtes Medium, um diese Themen zu erforschen, aber gelegentlich hat er auch mit Aquarellen, Skulpturen und 3D-Drucken experimentiert. Seine äußerst detaillierten Gemälde zeugen von der Beherrschung der Zeichentechniken und seiner umfassenden Kenntnis der Elemente der Kunst und der Gestaltungsprinzipien, die Zhou zunächst an der Akademie der Schönen Künste in Tianjin erlernte. Häufig arbeitet Song in Serien, die um ein und dasselbe Thema, die der Künstler mit einer Vielzahl von symbolisch aufgeladenen Motiven erforscht. Die bisherigen Ölgemälde von Song sind extrem hyperreal und zeigen lebendige und detaillierte Szenen, Porträts oder Science-Fiction- und Hightech-Bilder.

In seinen jüngsten Arbeiten erforscht er die sich verändernden politischen und sozialen Landschaften urbanisierter Gesellschaften, die sich nach den Prinzipien des technologischen Fortschritts entwickeln. Ob man sich nun eine dystopische, postapokalyptische Zukunft vorstellt, die von Kriegsmaschinen regiert wird, oder die allgegenwärtigen, aber nicht weniger gewalttätigen Einschränkungen, die der individuellen Ausdrucksfähigkeit professionalisierter Stadtbewohner auferlegt werden - in seinen jüngsten Serien erforscht Song menschliche Realitäten, die ebenso von der Technologie wie von der Natur geprägt sind.

Songs Bilder leben von Widersprüchen und Offenheit. Was auf den ersten Blick ästhetisch schön erscheinen mag, entpuppt sich bei näherer Betrachtung oft als abscheulich, während das, was auf den ersten Blick dystopisch erscheint, auf den zweiten Blick alltäglich, ja sogar normal erscheint.


Constanza Ontiveros Valdés