HANS KOTTER
TRANSFORMATION LICHTOBJEKTE 25.2. – 29.5.2023 LICHT UND FARBE Die skulpturalen Leuchtkästen von Hans Kotter gleichen malerisch-farbigen und grafisch strukturierten Objekten, welche im Rhythmus der Wiederholung und Reihung und der Erfindung neuer Formen und Konzeptionen einen gleichzeitig konzeptionellen wie spielerischen Reichtum entfalten. Erst in zweiter Linie besehen reflektieren sie Realität, indem sie Vorgefundenes umsetzen und transformieren: Im Detail wird erkennbar woher die vergrößerten und dann montierten Fotos stammen. In der Inszenierung der Objekte verändert sich der Raum. Wie bei mittelalterlichen Glasfenstern wird die Leuchtkraft zur Verwandlung, zur Verzauberung eingesetzt. Im Gegensatz zur religiösen Ikonografie und Lichtmetaphysik mittelalterlicher Räume bleibt der Gegenstand des Wiedergegebenen sekundär, ein Detail: Lichtfelder oder schwebende Lichtlinien entstanden aus Makroaufnahmen von Muranoglas der 50er und 60er Jahre. Das Licht erstrahlt künstlich und das Objekt selbst befreit sich von jeglicher Funktion. Die Leuchtkörper transformieren zu autonomen Wesen, zu Lichtskulpturen, welche den Raum nicht nur farbig verändern, vielmehr auch räumlich neu strukturieren, teilen, abgrenzen, sperren, öffnen, kippen, ihm einen neuen Rhythmus geben. Die farbige Oberfläche, die Streifen und Muster, die irisierenden Effekte bekommen durch die Montage eine Autonomie, welche sie loslöst vom abgebildeten Gegenstand, er wird nicht dokumentiert, keine Erinnerung an ihn wird suggeriert. Die Fotografie dient farbiger Lichtmalerei. Der skulpturale Aspekt greift in den Raum, erschafft eigenständige differenzierte Körper, schwebend, liegend oder an die Wand montierte Lichtgebilde… Markus Wimmer |