BAUHAUSJAHR 2019 – Hagen und das Bauhaus
Hier finden Sie das Programm "Hagener Impulse" mit allen Veranstaltungen in Hagen zum Bauhausjahr von Juli bis Dezember 2019: download als pdf Unbedingt vormerken: Lackballett des "Theater der Klänge" am 26. November live in Hagen! mehr 2019 findet das 100-jährige Gründungsjubiläum des Bauhauses statt, der bedeutenden Hochschule für Gestaltung, die 1919 in Weimar von dem Architekten Walter Gropius (1883-1969) gegründet wurde. Unter dem Motto „Die Welt neu denken“ lädt der bundesweite Bauhaus Verbund 2019 gemeinsam mit regionalen, nationalen und internationalen Partnern dazu ein, die historischen Zeugnisse des Bauhauses ebenso neu zu entdecken wie seine Bedeutung für die Gegenwart und Zukunft: www.bauhaus100.de. Die Stadt Hagen ist Partner im NRW-Bauhaus-Verbund, der unter dem Motto „Weimar im Westen. Gestaltung und Demokratie“ firmiert, den Neubeginn und die Weichenstellungen im Rheinland und in Westfalen beleuchtet und untersucht, welche Wurzeln das Bauhaus in dieser Region hat. Nur wenige Monate vor Gründung des Bauhauses in Weimar schrieb Walter Gropius an seinen Duzfreund Karl Ernst Osthaus (1874-1921) nach Hagen: „Ich bin dabei, etwas ganz anderes ins Werk zu setzen – eine Bauhütte! Mit einigen wesensverwandten Künstlern. Ich bitte Dich, darüber Schweigen zu bewahren.“ Diese Zeilen belegen anschaulich, welche bedeutende Rolle der Hagener Museumsgründer, Mäzen und Netzwerker der Reformbewegung für Gropius in den entscheidenden Jahren zwischen 1908 und 1921 spielte, nachdem sie sich im Frühjahr 1908 kennengelernt hatten. Das betrifft die Förderung seiner künstlerischen Karriere, indem Osthaus dem jungen Architekten Kontakte und Aufträge verschaffte. Von der engen freundschaftlichen Verbindung zeugen rund 400 Briefe und Dokumente im Karl Ernst Osthaus-Archiv Hagen. Darüber hinaus ist Osthaus für Gropius ein wichtiger Gesprächspartner und Mitstreiter in der Debatte um die Frage, in welcher Weise Kunst und Künstler in die Gesellschaft hineinwirken können und sollen. Viele Aspekte, die das 1919 gegründete Bauhaus verfolgt, hat Osthaus mit seinen umfangreichen Initiativen in seiner westfälischen Heimatstadt Hagen zu Beginn des 20. Jahrhunderts vorgeprägt. So ist es kein Zufall, dass Osthaus sich bei Henry van de Velde dafür einsetzt, Gropius für die Fortführung der Weimarer Kunstgewerbeschule vorzuschlagen. Daher hat Osthaus einen nicht geringen Anteil daran, dass Walter Gropius in Weimar das Bauhaus gegründet hat. Gropius selbst resümiert dies kurz vor seinem Tod in einem Brief an die damalige Direktorin des Osthaus Museums mit den Worten: „Osthaus was instrumental in supporting me …“ HAGENER IMPULSE – Der Bauhaus-Verbund in Hagen Im Bauhausjahr 2019 stellt sich ein Bauhaus-Verbund aus Kulturschaffenden in Hagen in die Tradition von Karl Ernst Osthaus, mittels kultureller Projekte in die Stadt hinein- und über Hagen hinauszuwirken. Unter dem Motto „Hagener Impulse“ wird gemeinsam ein Bauhausjahr-Programm entwickelt und beworben. „Hagener Impulse“, der Bauhaus-Verbund in Hagen ist Teil des Bauhaus-Jubiläums in NRW. 100 jahre bauhaus im westen ist ein Projekt des NRW-Ministeriums für Kultur und Wissenschaft und der Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe. Schirmherrin ist Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. „Hagener Impulse“, der Bauhaus-Verbund in Hagen, wird gefördert vom An dem Verbund „Hagener Impulse“ wirken mit: - Stadt Hagen – Beigeordnete für Kultur - Osthaus Museum Hagen mit Dependance Hohenhof - Hagen Agentur - Stadt Hagen, Pressestelle - Stadt Hagen, FB Kultur - Junges Museum im Osthaus Museum Hagen - Stadtmuseum und Stadtarchiv Hagen - Kulturbüro Hagen - Emil Schumacher Museum - Stadt Hagen - Denkmalschutz und Stadtbildpflege - Stadt Hagen – Integriertes Stadtentwicklungskonzept - Stadtheimatpfleger - Stadt Hagen – FB Bildung - Volkshochschule Hagen - Stadtbücherei Hagen - FernUniversität Hagen - Fachhochschule Münster / Fachbereich Design - Karl Ernst Osthaus-Bund - Geschichtsfreunde Hagen - Henry van de Velde-Gesellschaft - Freunde des Osthaus Museums - Förderverein Emil Schumacher Museum - Hagener Heimatbund - Bürgerstiftung der Theaterfreunde - Hagenring - Kino Babylon in der Pelmke - Theater Hagen - Philharmonisches Orchester Hagen - Theater an der Volme - Elbershallen - Haus der Ruhrkohle - Unternehmerrat "Wertvolles Hagen" - Deutscher Werkbund Nordrhein-Westfalen e.V. - AIV / Architekten- und Ingenieurverein Mark-Sauerland - Royal Photographic Society – German Chapter - Thorsten Altena - Christian Rohlfs Gymnasium AUSSTELLUNGEN IM OSTHAUS MUSEUM HAGEN IM BAUHAUSJAHR 2019 Die Hagener Ausstellungsreihe und verschiedene Einzelveranstaltungen sind auch in im Kalender auf der Bauhaus-Website des Bundes abrufbar: www.bauhaus100.de . NEUES SEHEN - NEUE SACHLICHKEIT. FOTOGRAFISCHE POSITIONEN IN WESTFALEN VOM BAUHAUS BIS HEUTE. Wanderausstellung des LWL-Museumsamtes für Westfalen im Osthaus Museum Hagen 22. Juni – 18. August 2019 Am Bauhaus wurde auch im Bereich der Fotografie eine innovative Bildsprache entwickelt. Sie bezog sich wesentlich auf die sachliche Fotografie, die vor allem Albert Renger-Patzsch geprägt hatte, ein Fotograf, der auch für Karl Ernst Osthaus tätig gewesen war. Von Renger-Patzsch stammen die bekanntesten Osthaus-Portraits, die um 1920 im Wintergarten des Hohenhofs aufgenommen wurden. 1922 übernahm Renger-Patzsch die Leitung des Bildarchivs des Folkwang-Verlages in Hagen. Ab dem Jahr 1929 wurde Fotografie von Walter Peterhans – einem weiteren Vertreter der Neuen Sachlichkeit – als Lehrfach am Bauhaus unterrichtet. Die Ausstellung „Fotografie und Bauhaus“ zeigt, wie die klassische Moderne Impulse aus Westfalen erhielt: Albert Renger-Patzsch erweiterte mit den „Ruhrgebietslandschaften 1927-1935“ Kompositionsschemata und Motivspektrum des Bauhausstiles – Anregungen, die von Otto Steinert aufgegriffen und weiterentwickelt wurden. Damit ist die künstlerische Fotografie in Westfalen nicht nur um regionalspezifische Motive bereichert worden, sondern auch um international bedeutende Fotografen, wie Albert Renger-Patzsch (Möhnesee-Wamel), Otto Steinert (Essen) Ulrich Mack (Dortmund) und Rudi Angenendt (Dortmund). So wurden Architektur und Landschaft Westfalens zum Thema für die klassische Moderne. Die ausgestellten Arbeiten zeigen, dass sich die westfälischen Fotografen im künstlerischen Spannungsfeld von Dokumentation und Abstraktion bewegten. Die Ausstellung des LWL-Museumsamtes will den Blick dieser Fotografen dokumentieren: Wie nahmen sie die Umwelt wahr? Es gibt weder eine Fokussierung auf einen Fotografen, noch auf ein Thema. Schwerpunkt ist das Bauhaus und die Folgen. Gleichzeitig soll das Verständnis für zeitgenössische Kunst und insbesondere für Stile und Themen zeitgenössischer Fotografie in Westfalen gestärkt werden. Die Ausstellung verdeutlicht die Wurzeln aktueller Entwicklungen. 40 Fotografien (modern prints) werden mit erläuternden Texten gezeigt und durch einige Objekte in Vitrinen – Bücher, Kameras, Zeitschriften) ergänzt. WALTER GROPIUS DIE WANDERAUSSTELLUNG „VORBILDLICHE INDUSTRIEBAUTEN“ 1911-1914 7. September 2019 – 12. Januar 2020 Karl Ernst Osthaus hat Ideen des Bauhauses vorgedacht und den Bauhausgründer Walter Gropius maßgeblich gefördert. „Osthaus was instrumental in supporting me“, resümmierte Gropius wenige Monate vor seinem Tod 1969. Von der engen freundschaftlichen Verbindung zwischen Gropius und Osthaus zeugen Hunderte, bisher nicht veröffentlichte Briefe im Karl Ernst Osthaus-Archiv Hagen. Der Hagener Mäzen war für Gropius ein wichtiger Mitstreiter in der Debatte um die Frage, in welcher Weise Kunst und Künstler in die Gesellschaft hineinwirken können und sollen. Im Zusammenhang mit der Arbeit im Deutschen Werkbund diskutierten sie die Frage, wie sich der Fabrikbau mit dem künstlerischen Anspruch verbinden lässt. Osthaus erkannte und nutzte früh das kommunikative Potential der Fotografie, um vorbildliche Baukunst weithin bekannt zu machen. Schließlich erwirkte er für Gropius den Auftrag, eine Ausstellung „Vorbildlicher Industriebauten“ zusammenzustellen, die ab 1911 als Wanderausstellung des „Deutschen Museums für Kunst in Handel und Gewerbe“ von Hagen aus auf Tournee geschickt wurde. Dieses gemeinsame Projekt von Gropius und Osthaus wird im Osthaus Museum Hagen rekonstruiert und durch die Publikation ihres Briefwechsels begleitet. Kooperationspartner sind die Krefelder Kunstmuseen, die 1922 die Bestände des „Deutschen Museums für Kunst in Handel und Gewerbe“ aus Hagen übernommen haben. Rund 40 Original-Abzüge der insgesamt 110 Fotografien sind in der Graphischen Sammlung der Krefelder Kunstmuseen verwahrt. Neue Abzüge nach den Originalnegativen aus dem Bildarchiv Marburg ermöglichen erstmals eine Komplettierung der Ausstellung, wie sie 1914 auf der Werkbundausstellung in Köln zu sehen war. Anlässlich der Ausstellung wird der mehrere hundert Schriftstücke umfassende Briefwechsel zwischen Osthaus und Gropius, den das Osthausmuseum im Karl Ernst Osthaus-Archiv verwahrt, in einer wissenschaftlich kommentierten Edition unter dem Titel „‘Osthaus was instrumental in supporting me‘... - Walter Gropius, Karl Ernst Osthaus und das Bauhaus“ erscheinen. Das Osthaus Museum Hagen und der Karl Ernst Osthaus Bund danken für die großzügige Unterstützung durch die Sparkassenstiftung für Hagen. Ergänzend zur „Industriebauten“-Ausstellung eröffnet das Baukunstarchiv NRW in Dortmund am 5. September 2019 die Ausstellung „Vor dem Bauhaus: Osthaus“. Beide Projekte basieren auf Bildmaterial der historischen Photographienzentrale des von Osthaus in Hagen gegründeten „Deutschen Museums für Kunst in Handel und Gewerbe“ und sind inhaltlich eng auf einander bezogen. Daher werden die Ausstellungen an aufeinanderfolgenden Tagen eröffnet und von einem gemeinsamen Vermittlungsprogramm begleitet. „BEISPIEL IST ALLES!“ – EINE MIT-MACH-AUSSTELLUNG IM JUNGEN MUSEUM 8. November 2019 – 19. Januar 2020 Nach dem Osthaus’schen Motto „Beispiel ist Alles!“ entsteht im Jungen Museum ein „work in progress“: hier werden von Menschen aus Hagen Fotos gesammelt, die schöne Orte der Stadt mit weniger schönen kontrastieren. Alle Besucher*innen können sich daran beteiligen. Ihre Fotos versehen die Besucher*innen mit erläuternden Texten, die darauf Bezug nehmen, ob es an dem gewählten Ort gelungen ist, Bau- und damit einhergehend Alltagskultur im positiven Sinne zu gestalten. Die Aktion im Jungen Museum läuft bis zum Ende der Ausstellungen im Osthaus Museum und bietet den Besucher*innen einen Ort, sich aktiv einzubringen. Publikation: Die Beiträge werden anschließend in einer Dokumentation (Schriftenreihe im Osthaus Museum) zusammengefasst und geben einen individuell fokussierten Blick auf die Hagener Bau- und Alltagskultur. DER HOHENHOF – BAUHAUS IM JUGENDSTIL-GESAMTKUNSTWERK ENTDECKEN Henry van de Velde (1863-1957), Gründer der Weimarer Kunstgewerbeschule, die unter Gropius ab 1919 als Bauhaus firmierte, war seit der Jahrhundertwende ein wichtiger Berater für den jungen Museumsgründer Osthaus. Der flämische Baukünstler konnte in Hagen dank Osthaus mehrfach seine gestalterischen Konzeptionen umsetzen: neben einigen Villenbauten sind vor allem die Innenausstattung des Folkwang-Museums (1902) und der Hohenhof (1908) als „Gesamtkunstwerk“ hervorzuheben. Im Bauhausjahr 2019 wird der Hohenhof selbst zum Ausstellungsobjekt. Verschiedene Details seiner Ausstattung nehmen in ihrer sachlich-funktionalen Gestaltung Konzeptionen vorweg, die später im Bauhaus entwickelt werden sollten. Der Hohenhof ist ein Ankerpunkt der Route Industriekultur und gehört zur erstrangigen Riege der ICONIC HOUSES. Ansprechpartnerin für das Bauhausjahr „Hagener Impulse“: Dr. Birgit Schulte Birgit.schulte@stadt-hagen.de
ÖFFENTLICHE FÜHRUNGEN
IM KUNSTQUARTIER UND ZUM HAGENER IMPULS IM BAUHAUSJAHR 2019 Sonntag, 15. September Vorbildlicher Standard für Arbeiterkolonien Das Riemerschmid-Haus 15-16 Uhr Treffpunkt: Walddorfstraße 17, 7 €, Anmeldung unter 02331-2072740 Mittwoch, 18. September Bauhaus vordenken – Hohenhof und Stirnband 16-18 Uhr Treffpunkt: Hohenhof, Stirnband 10, 9 € inkl. Eintritt, Anmeldung unter 02331-2072740 Mittwoch, 25. September Bauhaus vordenken – Das Deutsche Museum für Kunst in Handel und Gewerbe 16-17 Uhr VHS Hagen in Kooperation mit dem Osthaus Museum Treffpunkt: Hohenhof, Stirnband 10, 9 €, Anmeldung unter 02331-2073622 Sonntag, 6. Oktober DIE ÖKONOMISCHE KRAFT DER KÜNSTLERISCHEN IDEE. WALTER GROPIUS‘ WANDER-AUSSTELLUNG „VORBILD-LICHE INDUSTRIEBAUTEN“ – EINE REKONSTRUKTION 12.15-13.15 Uhr Treffpunkt: Kunstquartier, Museumsplatz 1, 5 € + reg. Eintritt Mittwoch, 9. Oktober Von der Villa zum sozialen Wohnungsbau - Ein Rundgang durch Wehringhausen 16-18 Uhr VHS Hagen in Kooperation mit dem Osthaus Museum Treffpunkt: Springmann-Villa, Christian-Rohlfs-Straße 49, 6 €, Anmeldung unter 02331-2073622 Mittwoch, 16. Oktober Gropius‘ architektonisches Vorbild Die Andachtshalle des Eduard Müller Krematoriums 16-17 Uhr Treffpunkt: Am Berghang 30, vor der Andachtshalle, 6 €, Anmeldung unter 02331-2072740 Sonntag, 20. Oktober Bauhaus vordenken – Geschichte des Osthaus Museums 12.15-13.15 Uhr Treffpunkt: Kunstquartier, Museumsplatz 1, 6 € + reg. Eintritt Sonntag, 3. November DIE ÖKONOMISCHE KRAFT DER KÜNSTLERISCHEN IDEE. WALTER GROPIUS‘ WANDER-AUSSTELLUNG „VORBILD-LICHE INDUSTRIEBAUTEN“ – EINE REKONSTRUKTION 12.15-13.15 Uhr Treffpunkt: Kunstquartier, Museumsplatz 1, 5 € + reg. Eintritt Sonntag, 17. November Bauhaus vordenken – Hohenhof und Stirnband 14-16 Uhr Treffpunkt: Hohenhof, Stirnband 10, 12 € inkl. Eintritt, Anmeldung unter 02331-2072740 Sonntag, 15. Dezember „Beispiel ist alles! Alltagskultur in Hagen Das Junge Museum in Kooperation mit der Royal Photographic Society – German Chapter 12.15-13.15 Uhr Treffpunkt: Kunstquartier, Museumsplatz 1, 5 € + reg. Eintritt Sonntag, 12. Januar 2020 DIE ÖKONOMISCHE KRAFT DER KÜNSTLERISCHEN IDEE. WALTER GROPIUS‘ WANDER-AUSSTELLUNG „VORBILD-LICHE INDUSTRIEBAUTEN“ – EINE REKONSTRUKTION 12.15-13.15 Uhr Treffpunkt: Kunstquartier, Museumsplatz 1, 5 € + reg. Eintritt |