TRANSFER: KOREA – NRW
20. Oktober 2013 bis 12. Januar 2014
You find the englisch press release here.
Skulpturen aus Keramikbruch wie wuchernde Körperorgane, Fotocollagen als paradiesische Wunschzimmer, material- und gedankenübergreifende Stillleben und Masken, und außergewöhnliche Geschichtsbilder: Eine äußerst vielfältige Kunstszene hat sich im fernen Südkorea bereits seit längerer Zeit in Bewegung gesetzt – im Osthaus Museum Hagen waren einige Werke davon zu sehen.
Die Ausstellung „Transfer: Korea-NRW“ öffnete ein neues Kapitel in der Auseinandersetzung mit ästhetischen Positionen von heute. Vier koreanische Künstler traten mit vier deutschen in einen transkulturellen Dialog: Seoung Won Won, YeeSookyung, Na Hyun und Kira Kim für die koreanische Seite und Luka Fineisen, Erika Hock, Seb Koberstädt und Juergen Staack für die deutsche. Sie präsentierten eigens für diese Ausstellung geschaffene Beiträge: Installationen, architekturbeeinflusste Raum-Modelle, abstrakte Skulpturen und Raum-Skulpturen stehen den Kunstwerken aus Korea gegenüber.
Der Dialog der Kulturen der Welt ist für das Osthaus Museum Hagen programmatisch und gehört zur Tradition des Hauses. Denn die Vermittlung von zeitgenössischer Kunst im Kontext der internationalen Strömungen wird hier im Sinne seines Gründers Karl Ernst Osthaus fortgeführt. Als das Museum 1902 als Folkwang Museum Hagen, dessen Nachfolgeinstitut das heutige Osthaus Museum ist, eröffnete, galt es als das weltweit erste Museum für zeitgenössische Kunst.
In genau diese Tradition passte das vom NRW Kultursekretariat Wuppertal ausgerichtete Projekt „TRANSFER: KOREA –NRW“ ohne Frage. Denn eine der Kernaufgaben des Osthaus Museums ist es heute, ein internationales Netzwerk zu erweitern und zu pflegen und so mit interkultureller Kompetenz Projekte zu initiieren.
Es ist seit 1990 der neunte Transfer, bei dem über den Zeitraum von 2011 bis 2013 ein Austausch zwischen Künstlerinnen und Künstlern aus Südkorea und aus NRW mit Arbeitsaufenthalten in den jeweiligen Gastländern stattfand. Es ist aber der erste Transfer mit einem außereuropäischen Land und zeigt daher besonders spannende kulturelle Kontraste und Korrespondenzen auf.
Der Einblick in die zeitgenössische Kunst Koreas bot die Möglichkeit, sich mit einer teils fremden, teils aber auch vertrauten Ästhetik zu beschäftigen. Korea ist uns in dieser globalisierten Welt nicht so fremd, wie man beim ersten Gedanken an das Land meinen würde. Technische Produkte wie Handys und Autos haben bereits viele Jahre einen festen Platz in unserem gesellschaftlichen Leben. Und auch in der Kunst gibt es schon lange einen informellen Bezug zu Süd-Korea: Durch Nam June Paik, den wohl bekanntesten Vertreter der Video-Kunst, der von 1979 an als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf in NRW sehr präsent war.
Zur Ausstellung erschien ein Katalog.
Kontakt und Information:
Dr. Tayfun Belgin
02331 207-3130
0160 - 905 898 79
tayfun.belgin@stadt-hagen.de
KÜNSTLER:
1. SOOKYUNG YEE (*1963, lebt und arbeitet in Seoul, Korea)
arbeitet an Porzellan-Skulpturen aus Keramikbruch mit vergoldeten Klebeverbindungen, die an Körperorgane oder Wucherungen erinnern.
2. SEOUNG WON WON (*1972, lebt und arbeitet in Seoul, Korea)
schafft durch Fotocollagen und Computertechnik ihre „Wunschzimmer“, in denen die alte Sehnsucht des Menschen nach paradiesischem Einklang mit der Natur wieder auflebt.
3. KIRA KIM (*1974, lebt und arbeitet in Seoul, Korea)
Kims Werke sprechen alle Sinne an, verbinden Ton mit Installation und Malerei mit Film. Er beschränkt sich nicht auf eine Kunstform, sondern verbindet und nutzt alles ihm zur Verfügung stehende als Medium seiner Gedanken, seiner Gesellschaftskritik.
4. NA HYUN (*1970, lebt und arbeitet in Seoul, Korea)
arbeitet an künstlerischen Projekten, die oft langfristig angelegt sind und wissenschaftlichen Studien gleichen. Mit historischer, soziologischer oder ökologischer Methodik nähert er sich urbanen Problemen und Fragen des Zusammenlebens an, interessiert sich aber für Menschen, Orten oder Ereignisse, die von der regulären Geschichtsschreibung vergessenen wurden. Seine Werke sind Installationen und Bilder, teils gemalt im Wasser.
5. SEB KOBERSTÄDT (*1977, lebt und arbeitet in Düsseldorf)
Seb Koberstädt arbeitet aus dem Bauch heraus ohne Skizze und Vorzeichnung. Er baut abstrakte Skulpturen. Elemente der Arbeit, die in Hagen zu sehen sein wird sind Bierflaschen und Holzstücke, aus denen ein Schriftzug gebaut ist.
6. JUERGEN STAACK (*1978, lebt und arbeitet in Düsseldorf)
zeigt die Arbeit „Script“, eine Performance/Installation. Dabei werden in fünf verschiedenen Sprachen einzelne Situationen im Museum in Worte gefasst und auch visuell dargestellt. Die Rolle der Museumsbesucher ist dabei entscheidend und ausschlaggebend. Realität und Wahrnehmung im Museumsraum verändern sich auf spannende Weise.
7. ERIKA HOCK (*1981, lebt und arbeitet in Düsseldorf)
Erika Hock zeigt Objekte, die an gefaltete, raumbezogene Architekturmodelle erinnern. Es sind Faltungen mit Verweisen auf Architekturthemen. Das Material ist Kupfer und Leder.
8. LUKA FINEISEN (*1974, lebt und arbeitet in Köln und Leipzig)
Ihre Kunst verändert durch Installationen die Umgebung – poetisch, leise und tiefgreifend. Luka Fineisen arbeitet mit Gegensätzen und bewegt sich auf dem schmalen, aber äußerst spannenden Grat zwischen massiv und leicht, transparent und geschlossen, statisch und lebendig.
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Skulpturen aus Keramikbruch wie wuchernde Körperorgane, Fotocollagen als paradiesische Wunschzimmer, material- und gedankenübergreifende Stillleben und Masken, und außergewöhnliche Geschichtsbilder: Eine äußerst vielfältige Kunstszene hat sich im fernen Südkorea bereits seit längerer Zeit in Bewegung gesetzt – im Osthaus Museum Hagen waren einige Werke davon zu sehen.
Die Ausstellung „Transfer: Korea-NRW“ öffnete ein neues Kapitel in der Auseinandersetzung mit ästhetischen Positionen von heute. Vier koreanische Künstler traten mit vier deutschen in einen transkulturellen Dialog: Seoung Won Won, YeeSookyung, Na Hyun und Kira Kim für die koreanische Seite und Luka Fineisen, Erika Hock, Seb Koberstädt und Juergen Staack für die deutsche. Sie präsentierten eigens für diese Ausstellung geschaffene Beiträge: Installationen, architekturbeeinflusste Raum-Modelle, abstrakte Skulpturen und Raum-Skulpturen stehen den Kunstwerken aus Korea gegenüber.
Der Dialog der Kulturen der Welt ist für das Osthaus Museum Hagen programmatisch und gehört zur Tradition des Hauses. Denn die Vermittlung von zeitgenössischer Kunst im Kontext der internationalen Strömungen wird hier im Sinne seines Gründers Karl Ernst Osthaus fortgeführt. Als das Museum 1902 als Folkwang Museum Hagen, dessen Nachfolgeinstitut das heutige Osthaus Museum ist, eröffnete, galt es als das weltweit erste Museum für zeitgenössische Kunst.
In genau diese Tradition passte das vom NRW Kultursekretariat Wuppertal ausgerichtete Projekt „TRANSFER: KOREA –NRW“ ohne Frage. Denn eine der Kernaufgaben des Osthaus Museums ist es heute, ein internationales Netzwerk zu erweitern und zu pflegen und so mit interkultureller Kompetenz Projekte zu initiieren.
Es ist seit 1990 der neunte Transfer, bei dem über den Zeitraum von 2011 bis 2013 ein Austausch zwischen Künstlerinnen und Künstlern aus Südkorea und aus NRW mit Arbeitsaufenthalten in den jeweiligen Gastländern stattfand. Es ist aber der erste Transfer mit einem außereuropäischen Land und zeigt daher besonders spannende kulturelle Kontraste und Korrespondenzen auf.
Der Einblick in die zeitgenössische Kunst Koreas bot die Möglichkeit, sich mit einer teils fremden, teils aber auch vertrauten Ästhetik zu beschäftigen. Korea ist uns in dieser globalisierten Welt nicht so fremd, wie man beim ersten Gedanken an das Land meinen würde. Technische Produkte wie Handys und Autos haben bereits viele Jahre einen festen Platz in unserem gesellschaftlichen Leben. Und auch in der Kunst gibt es schon lange einen informellen Bezug zu Süd-Korea: Durch Nam June Paik, den wohl bekanntesten Vertreter der Video-Kunst, der von 1979 an als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf in NRW sehr präsent war.
Zur Ausstellung erschien ein Katalog.
Kontakt und Information:
Dr. Tayfun Belgin
02331 207-3130
0160 - 905 898 79
tayfun.belgin@stadt-hagen.de
KÜNSTLER:
1. SOOKYUNG YEE (*1963, lebt und arbeitet in Seoul, Korea)
arbeitet an Porzellan-Skulpturen aus Keramikbruch mit vergoldeten Klebeverbindungen, die an Körperorgane oder Wucherungen erinnern.
2. SEOUNG WON WON (*1972, lebt und arbeitet in Seoul, Korea)
schafft durch Fotocollagen und Computertechnik ihre „Wunschzimmer“, in denen die alte Sehnsucht des Menschen nach paradiesischem Einklang mit der Natur wieder auflebt.
3. KIRA KIM (*1974, lebt und arbeitet in Seoul, Korea)
Kims Werke sprechen alle Sinne an, verbinden Ton mit Installation und Malerei mit Film. Er beschränkt sich nicht auf eine Kunstform, sondern verbindet und nutzt alles ihm zur Verfügung stehende als Medium seiner Gedanken, seiner Gesellschaftskritik.
4. NA HYUN (*1970, lebt und arbeitet in Seoul, Korea)
arbeitet an künstlerischen Projekten, die oft langfristig angelegt sind und wissenschaftlichen Studien gleichen. Mit historischer, soziologischer oder ökologischer Methodik nähert er sich urbanen Problemen und Fragen des Zusammenlebens an, interessiert sich aber für Menschen, Orten oder Ereignisse, die von der regulären Geschichtsschreibung vergessenen wurden. Seine Werke sind Installationen und Bilder, teils gemalt im Wasser.
5. SEB KOBERSTÄDT (*1977, lebt und arbeitet in Düsseldorf)
Seb Koberstädt arbeitet aus dem Bauch heraus ohne Skizze und Vorzeichnung. Er baut abstrakte Skulpturen. Elemente der Arbeit, die in Hagen zu sehen sein wird sind Bierflaschen und Holzstücke, aus denen ein Schriftzug gebaut ist.
6. JUERGEN STAACK (*1978, lebt und arbeitet in Düsseldorf)
zeigt die Arbeit „Script“, eine Performance/Installation. Dabei werden in fünf verschiedenen Sprachen einzelne Situationen im Museum in Worte gefasst und auch visuell dargestellt. Die Rolle der Museumsbesucher ist dabei entscheidend und ausschlaggebend. Realität und Wahrnehmung im Museumsraum verändern sich auf spannende Weise.
7. ERIKA HOCK (*1981, lebt und arbeitet in Düsseldorf)
Erika Hock zeigt Objekte, die an gefaltete, raumbezogene Architekturmodelle erinnern. Es sind Faltungen mit Verweisen auf Architekturthemen. Das Material ist Kupfer und Leder.
8. LUKA FINEISEN (*1974, lebt und arbeitet in Köln und Leipzig)
Ihre Kunst verändert durch Installationen die Umgebung – poetisch, leise und tiefgreifend. Luka Fineisen arbeitet mit Gegensätzen und bewegt sich auf dem schmalen, aber äußerst spannenden Grat zwischen massiv und leicht, transparent und geschlossen, statisch und lebendig.