Arbeiterwohnhaus von Richard Riemerschmid 1907 – 1910
Walddorf-Siedlung, Hagen-Emst, Walddorfstraße 17

Richard Riemerschmid entwarf 1906 die erste deutsche Gartenstadt in Dresden-Hellerau. Die Walddorf-Siedlung, die er auf Betreiben von Karl Ernst Osthaus als Arbeitersiedlung für die Arbeiter der Textilfabrik Elbers errichtete, nimmt zahlreiche Merkmale der Gartenstadt Hellerau auf. Der ursprüngliche Bebauungsplan umfasste neben 87 Reihenhäusern mit dazugehörigen Gärten einen Gebäudekomplex mit Gemeinschaftseinrichtungen, einem Kindergarten und einer Betreuerwohnung. Durch den ersten Weltkrieg und die damit verbundenen wirtschaftlichen Veränderungen wurde nur die erste Reihe mit 11 Häusern realisiert.

Die aus grobem Bruchstein mit Mansarddächern errichteten Gebäude sind dem ansteigenden Gelände angepasst. Die steigenden Firstlinien sowie der Wechsel von giebel- und traufseitigen Häusern zeugen von differenzierter, ortsbezogener Planung. Riemerschmid legte bei den ca. 50 m² großen Wohnungen hohen Wert auf einen funktionalen Grundriss und fortschrittliche hygienische Verhältnisse, indem er – was für die damalige Zeit im Mietwohnungsbau nicht selbstverständlich war – jeder Wohnung ein eignes Bad zuordnete. Charakteristisch für die Wohnungen ist die große Wohnküche und der Selbstversorgungsgarten mit Stall.

Das Haus Nr. 17, das mit der ursprünglichen Wandgestaltung sowie Möbeln von Richard Riemerschmid ausgestattet ist, kann auf Anfrage besichtigt werden.

Die Öffnung des Riemerschmid-Hauses verdankt sich der Unterstützung des Karl Ernst Osthaus-Bundes.

Besichtigung nach Vereinbarung unter Telefon 02331 2072740
und bei öffentlichen Führungen
 Termine öffentliche Führungen